Sie sind gut ins neue Jahr gestartet und wollen in Ihrem E-Mail-Postfach nachschauen, was es alles für Neuigkeiten gibt. Aber seit dem Jahreswechsel empfangen Sie keine E-Mails mehr? Das liegt vermutlich an einem Fehler in Microsoft Exchange. Eine äußerst unerfreuliche Überraschung von Microsoft zum Jahreswechsel. Was der Grund für diesen Vorfall ist und was Sie nun dagegen tun können erfahren Sie hier.

Die Ursache für den Bug

Der Auslöser für diesen Fehler ist ein Update der MS Filtering Engine. Diese kommt zum Beispiel für das Erkennen von gerade kursierender Schadsoftware zum Einsatz und wird dementsprechend regelmäßig und automatisch aktualisiert. Die Filtering Engine ist mit einer zehn Ziffern langen Versionsnummer versehen, welche jeweils mit dem aktuellen Datum beginnt und zwar zuerst mit der Jahreszahl. An sich noch kein Problem, jedoch hat der Datentyp des Exchange-Servers eine bestimmte maximale Größe. Das aktuelle Update der MS Filtering Engine mit der Versionsnummer „2.201.010.001“ liegt also außerhalb des Bereichs der erlaubten Zahlen und löst daher einen Fehler aus. So kommt es, dass die Filter nicht mehr richtig funktionieren, Mails hängen bleiben und nicht mehr richtig verarbeitet werden. Betroffen von dem sogenannten Y2K22 Bug sind sämtliche Exchange-Versionen, die selbst gehostet werden. Outlook-365-Kunden sind demnach nicht betroffen.

Was können Sie dagegen tun?

Wenn Sie den Anti-Malware-Filter deaktivieren stellt Exchange wieder Mails zu und arbeitet auch den entstandenen Rückstau ab. Voraussetzung hierbei ist allerdings, dass der Speicherplatz noch nicht voll ist. Systemadministratoren sollten nun also schnell reagieren, um einen Datenverlust zu verhindern. Sie können beispielsweise das „Disable-AntiMalwareScanning.ps1“-Skript aus dem Skripte-Verzeichnis des Exchange-Installationsverzeichnis ausführen. Danach muss der Mail-Transport-Service neu gestartet werden, dies dauert meist einige Minuten, bis die Maßnahme wirkt.

Mittlerweile hat auch Microsoft sich geäußert und auf deren Technet-Seiten eine Anleitung veröffentlicht, die das Problem beheben soll. Diese manuelle Anleitung erfordert viele einzelne Handgriffe, doch auch hier soll ein PowerShell-Skript das Verfahren vereinfachen. Diese Lösung soll für Exchange Server 2016 und 2019 geeignet sein. Dennoch berichten einige Nutzer, dass die Maßnahmen erst nach einem Server-Neustart greifen.

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