Was vor 2020 kein Thema war, ist seit Covid-19 für viele Unternehmen eine echte Herausforderung: Lieferschwierigkeiten und unterbrochene Lieferketten beeinträchtigen Produktion, Warenwirtschaft und Verkauf – und damit den Geschäftserfolg.

Bereits 2020 wollten 52 % aller befragten Unternehmensmanager aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie Veränderungen an den globalen Lieferketten vornehmen. 31 % der Unternehmen planten krisenbedingt Änderungen an der digitalen Transformation, weitere 38% wollten die Digitalisierung im Unternehmen neu bewerten. (Quelle: Statista)

Ein digitales Management der Lieferketten kann effektiv helfen – doch ist das nicht nur etwas für Großunternehmen? Oder kann Supply-Chain-Management auch kleinen und mittleren Unternehmen in der Krise zu mehr Sicherheit bei den Geschäftsprozessen verhelfen und für stabile Lieferketten sorgen? Und wie gehen Supply-Chain-Manager mit den Folgen der Pandemie um? Einige Erkenntnisse aus mittlerweile schon zwei Krisenjahren gibt es bereits.

Was ist Supply-Chain-Management (SCM)?

Beim-Supply-Chain-Management dreht sich alles um die Optimierung von Lieferanten- und Kundennetzwerken, die oft komplex sind und sich mitunter verändern. Eine gängige Definition beschreibt Supply-Chain-Management als die strategische Koordinierung aller Geschäftsfunktionen und Entscheidungen entlang der Lieferkette, sowohl innerbetrieblich als auch zwischenbetrieblich sowie auf das Gesamtsystem ausgerichtet. Ziel dabei ist immer die Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens sowie der gesamten Lieferkette.

Oder einfacher ausgedrückt: Ein Management, das den Fluss aller Materialien und Informationen in der Wertschöpfungskette koordiniert und optimiert. Dies umfasst den Aufbau und die Verwaltung integrierter Logistikketten (Material- und Informationsflüsse) von der Rohstoffgewinnung über die Veredelungsstufen bis hin zum Endverbraucher.
Kernaufgabe von SCM ist also immer die Planung der Prozesse zur Sicherung des Warenflusses – andere Definitionen beziehen neben dem Informations- auch den Geldfluss im Unternehmen mit ein.
Für ein wirksames Supply-Chain-Management müssen zahlreiche Abteilungen des Unternehmens koordiniert werden: Beschaffung, Einkauf, Produktion und Vertrieb, aber auch weitere Bereiche wie das Rechnungswesen oder Forschung und Entwicklung. Zur Analyse werden häufig IT-Tools genutzt.

Eine Digitalisierung der Geschäftsprozesse z.B. mit einem ERP-System, das alle Ressourcen und Abläufe im Unternehmen erfassen und abbilden kann, ist für erfolgreiches SCM eine gute Basis. Passend zum jeweiligen Unternehmen werden damit die Produktion, die Warenwirtschaft und auch der Handel per Onlineshops leicht planbar und steuerbar. Ein solches ERP-System wiederum lässt sich gut mit einer Business Intelligence (BI) Lösung ergänzen, die umfangreiche Unternehmensdaten effizient analysiert.

Supply-Chain-Management auch für mittlere und kleine Unternehmen?

Während Supply-Chain-Management in Konzernen und Großunternehmen selbstverständlich ist, fragen sich viele kleinere und mittlere Unternehmen noch, ob auch sie davon wirklich profitieren können. Doch durch die Globalisierung und sich immer schneller ändernde Märkte stehen auch KMU immer mehr unter Druck und Konkurrenz. Es lohnt sich auch für den Mittelstand und kleine Unternehmen, über eine Optimierung von Logistik- und Lieferketten nachzudenken – oder hierfür auf kompetente externe Partner zu setzen. Auch ohne Supply-Chain-Manager ist es für jedes Unternehmen sinnvoll, sich die eigenen Lieferketten, Lagerhaltung und Logistik genau anzusehen, gerade jetzt in der Krise. Potenzial für Verbesserungen gibt es immer, Vorkehrungen für eventuell eintretende Lieferschwierigkeiten sollten rechtzeitig geplant werden.

Lieferengpässe durch Covid-19: Hilft SCM bei unterbrochenen Ketten?

Aufgrund der globalen Handelsrouten betrafen Lieferengpässe bereits 2020 bei Beginn der Pandemie viele Unternehmen. Auch in den kommenden Monaten ist mit weiteren Engpässen und Lieferschwierigkeiten zu rechnen. Die schwierige Liefersituation rund um den Globus wird uns sehr wahrscheinlich auch in 2022 noch begleiten. Einige führende Ökonomen sehen sogar einen längeren Trend zur Mangelwirtschaft. Die alle Unternehmen betreffende Frage lautet daher: Wie lassen sich Gefährdungen von Lieferketten durch Ausfälle am besten bewältigen?

Beim Supply-Chain-Management sind die Folgen von Covid-19 ebenfalls Neuland. Auf Chipmangel und Teile, die nirgends am Markt verfügbar sind, oder Lieferungen, die in Containern im Suez-Kanal festhängen, hat auch das beste Supply-Chain-Management keinen Einfluss.

Supply-Chain-Manager sind während der Pandemie daher auch zu Krisenmanagern geworden. Sie stehen, wie alle, durch Covid-19 vor Herausforderungen, die mit bisherigen Methoden und gängigen Lösungen nicht zu bewältigen sind. Selbst gestandene Profis kommen gerade ins Schwanken, da kaum alle Einflussfaktoren und Veränderungen berücksichtigt und vorhergesehen werden können.

Präventiv werden vorab, so gut es geht, Notfallpläne und Maßnahmen ausgearbeitet, die bei Lieferkettenunterbrechungen greifen. Es gilt auf allen Ebenen der Lieferketten Transparenz zu schaffen und wechselseitige Abhängigkeiten der Lieferketten in den jeweiligen Regionen zu analysieren. Eine genaue Bedarfsplanung ist erforderlich, verbunden mit einer fundierten Einschätzung, wie sich die Nachfrage verändert. Verträge müssen genau und neu überprüft,  Klauseln und Ausschlüsse für höhere Gewalt neu bewertet werden. Im Hinblick auf unsichere Materiallieferungen und unverlässliche Logistik ist die Bildung von Pufferlagern sinnvoll. Ein ausgewogener Lagerbestand sollte immer im Fokus sein. Alternativen prüfen und Lieferanten diversifizieren sind weitere Optionen, die greifen können, um eine Betriebsunterbrechung zu verhindern. Die Erfahrungen der Supply-Chain-Manager in der Krise zeigen zudem: Wenn Lieferunterbrechungen eintreten, sind schnelle und präzise Entscheidungsprozesse erforderlich sowie eine hohe Umsetzungsgeschwindigkeit.

Vor allem sind in der Krise, mit den immer neuen Herausforderungen, Flexibilität, neue Ideen und Improvisationsfähigkeiten gefragt. Mittlere und kleinere Unternehmen haben daher zurzeit sogar Vorteile, da sie hierbei meist schneller reagieren können.

Enterprise Resource Planning als Basis für Supply-Chain-Management

Erfolgreiches Supply-Chain-Management und optimierte Lieferketten basieren immer auf umfassenden aktuellen Daten zu allen Unternehmensabläufen und Ressourcen, die übersichtlich aufbereitet und analysiert werden können. In kleinen Unternehmen und Handwerksbetrieben bringt daher schon eine konsequente Digitalisierung der geschäftlichen Prozesse einen erheblichen Unterschied und entscheidende Vorteile: Vom einfacheren und schnelleren Überblick über Bestände und Finanzen bis zur leichten und effizienten Planung und Steuerung von Abläufen. Eine moderne Unternehmenssoftware für Enterprise Resource Planning (ERP) ermöglicht so auch kleineren Unternehmen, noch schneller auf veränderte Marktanforderungen und Krisenereignisse zu reagieren.

Die Vorteile von ERPs für Ihre Lager- und Logistikprozesse:

  • transparente Bestandsverwaltung in Echtzeit
  • Minimierung der Kapitalanbindung
  • optimierte Kommissionierung, effiziente Lagerplatzkoordination
  • effektive Teamunterstützung, bestmöglicher Workflow
  • verbesserter Kundenservice durch verzahnte Logistikprozesse
  • nahtlose Anbindung an Drittsysteme, bessere Systemsicherheit
  • Vereinfachung der Logistikprozesse auch durch mobile Bereitstellung
  • Beschleunigung von Geschäftsprozessen

Integrieren Sie Lager- und Logistikmodule in ein ERP-System, beschleunigen Sie nicht nur wesentlich die Bearbeitung von Aufträgen und können die Fehlerquote mindern. Alle Logistikprozesse werden von Ihnen effizient gesteuert – von der Beschaffung bis zur Auslieferung. So optimieren Sie Ihre Lager- und Logistikprozesse und sind für aktuelle Herausforderungen wie unterbrochene Lieferketten besser gerüstet. Eine intelligente Digitalisierung kann der Schlüssel zum Erfolg sein.

Auch nach Corona wird eine integrierte Geschäftsplanung, die Vertriebs-, Supply-Chain- und Finanzziele in Einklang bringt, zu den wichtigsten betriebswirtschaftlichen Prozessen gehören. Supply-Chain-Management wird für das künftige Wachstum und Überleben eines Unternehmens eine noch größere Rolle spielen als zuvor.

Wenn Sie mehr zum Thema Supply-Chain-Management, integrierte Lager- und Logistikprozesse oder über die mögliche Optimierung Ihres Business mit dem ERP-System eEvolution erfahren möchten, beraten wir Sie gern persönlich.

Mirco Rennich

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Alexander Schmidt – Unser Spezialist rund um das Thema ERP, Lager und Logistik.

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