Rekursive Produktion

Beim rekursiven Produktionsabschluss werden die Einlagerungen (P (+) Buchungen) aller beteiligten untergeordneten Aufträge rekursiv von der obersten Ebene bis hin zur untersten Ebene durchgeführt. Handelt es sich um Teileinlagerung, dann werden die jeweils anteiligen Mengen berechnet, eingelagert und ggf. wieder als Material (P (-) Buchungen) ausgebucht. Der rekursive Produktionsabschluss wird über die Option „Untergeordnete Produktionsaufträge einlagern und abschließen“ ausgelöst und kann natürlich nur durchgeführt werden, wenn sich alle beteiligten Produktionsaufträge bereits im Status "In Produktion" oder "QS" befinden.

Weiterhin gibt es für untergeordnete Produktionsaufträge die Möglichkeit direkt bei der Einlagerung automatisch eine Ist-Materialbuchung über die einlagerte Menge beim übergeordneten Produktionsauftrag auszulösen. Es handelt sich dabei um die Option „Beim übergeordneten Produktionsauftrag die Ist-Materialbuchung durchführen“, welche beim Einlagern des untergeordneten Auftrags den zugebuchten Bestand sofort wieder über die Materialposition des übergeordneten Auftrage abbucht.  Bei der Einlagerung werden also zwei Buchungen ausgelöst:

Der Vorteil dieser Option ist, dass das bereits fertig produzierte Material nicht anderweitig dem Lager entnommen wird, sondern dem Fertigungsvorgang erhalten bleibt. Diese Möglichkeit der Einlagerung steht immer dann zur Verfügung, wenn keine automatischen Lagerbewegungen durchgeführt werden, der übergeordnete Produktionsauftrag noch nicht abgeschlossen ist und kann natürlich nicht gleichzeitig mit dem rekursiven Produktionsabschluss verwendet werden.

 

Alle Optionen für die rekursive Produktion finden sich im Bildschirm „Produktion - Einlagerung“ auf der rechten Seite:

 

Die Voraussetzung für den reibungslosen Ablauf der rekursiven Produktion ist die Bezugsverkettung, also die Zuordnung von untergeordneten Aufträgen zu den übergeordneten Aufträgen. Die Bezugsverkettung kann entweder manuell vorgenommen werden oder durch die Aktivierung der entsprechenden Optionen in der Systemkonfiguration automatisch bei der Disposition von einem übergeordneten Produktionsauftrag erfolgen, weitere Informationen zum Thema Bezugsverkettung finden Sie unter Die Bezugsverkettung in der Produktion.

Beispiel für den rekursiven Produktionsabschluss:

Es soll ein Moutainbike produziert werden, die dazugehörige Stückliste ist wie folgt aufgebaut:

Es wird ein Produktionsauftrag P-1 „Moutainbike“ mit Menge 1 angelegt und gespeichert. Im Anschluss wird dieser Produktionsauftrag disponiert und es entstehen zwei Unteraufträge:

Alle Produktionsaufträge (P-1, P-2 und P-3) werden in den Status „In Produktion“ verschoben.

Der Produktionsauftrag P-3 ist schon vor seiner Zeit fertiggestellt und soll eingelagert werden, die eingelagerten Mengen sollen beim übergeordneten Produktionsauftrag P-1 automatisch als Ist-Materialbuchung eingebucht werden. Daher wird für den Produktionsauftrag P-3 die Aktion „Einlagerung“ ausgelöst und die Option „Beim übergeordneten Produktionsauftrag die Ist-Materialbuchung durchführen“ aktiviert. Beim Klick auf „OK“ wird ein Hinterrad 26“ eingelagert und beim übergeordneten Produktionsauftrag P-1 „Moutainbike“ die Ist-Materialbuchung für die Position 30 (Hinterrad 26“) ausgelöst.

Kurze Zeit später ist das Moutainbike komplett fertig und alle zugehörigen Produktionsaufträge abgeschlossen werden. Der oberste Produktionsauftrag P-1 wird markiert und die Aktion „Einlagerung“ ausgewählt. Es öffnet sich der Bildschirm „Produktion - Einlagerung“. Hier wird jetzt eine der Produktionsabschlussmöglichkeiten ausgewählt und anschließend die Option „Untergeordnete Produktionsaufträge einlagern und abschließen“ aktiviert. Sind die automatischen Lagerbewegungen für die Produktion nicht aktiviert, dann kann zusätzlich die Option „Bei allen Produktionsaufträgen die Ist-Materialbuchungen durchführen“ für die automatische Durchführung der Ist-Materialbuchungen aktiviert werden. Sind die automatischen Lagerbewegungen aktiviert, dann kann diese Option nicht ausgewählt werden, um Irritiationen zu vermeiden. Mit einem Klick auf OK werden die folgenden Aktionen durchgeführt:

Ist die Option „Bei allen Produktionsaufträgen die Ist-Materialbuchungen durchführen“ aktiviert oder sollen die Ist-Materialbuchungen automatisch beim Einlagern erfolgen, dann werden gemäß der in den Produktionsaufträgen definierten Ist-Materialmengen durchgeführt.

Im Zusammenhang mit der rekursiven Produktion und insbesondere mit dem rekursiven Produktionsabschluss sind die folgenden Einschränkungen zu beachten:

Tipp:

Bereits abgeschlossene Produktionsaufträge werden beim rekursiven Produktionsabschluss nicht mehr berücksichtigt. Es können daher die serien-, chargen und/oder lagerplatzgeführten Produktionsaufträge manuell eingelagert werden und für verbleibenden Produktionsaufträge im Anschluss der rekursive Produktionsabschluss verwendet werden.

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