Emissionswerte bei der Einlagerung eines Produktionsauftrags hinterlegen und/ oder berechnen

Bei der Einlagerung eines Produktionsauftrags in der Produktion kann auf dem Reiter "Emissionswerte" in dem Dialogfenster "Einlagerung" ein CO2-Faktor in Kilogramm (kg) pro Mengeneinheit des produzierten Artikels hinterlegt werden, um diesen für den produzierten Artikel auf den Reiter "Emissionswerte" in der Artikelverwaltung als "CO2-Faktor (in kg)"zurückzuschreiben, sowie einen neuen durchschnittlichen CO2-Faktor als "Durchschnitt CO2-Faktor (in kg)" berechnen zu lassen.

Wichtig:

Dieses Feature kann nur genutzt werden, wenn das Modul "CO2-Emissionen" (1117) lizenziert ist, für welches eine zusätzliche, kostenpflichtige Lizenz benötigt wird.

Bitte beachten Sie:

Wird die Einlagerung abgebrochen, so wird der bei der Einlagerung berechnete CO2-Faktor nicht in die Artikelverwaltung zurückgeschrieben und damit auch der durchschnittliche CO2-Faktor nicht aktualisiert.

Der CO2-Faktor bei der Einlagerung kann entweder manuell hinterlegt oder aus den CO2-Werten der verbrauchten Materialien und durchgeführten Arbeitsgänge berechnet werden.

Voraussetzungen für die Ermittlung von CO2-Faktoren bei Materialpositionen

Damit bei den einzelnen Materialpositionen in einem Produktionsauftrag automatisch bei der Berechnung ein CO2-Faktor berücksichtigt werden kann, muss für das jeweilige Material in dem Eingabefeld "CO2-Faktor (in kg)" auf dem Reiter "Emissionswerte" in der Artikelverwaltung ein aktueller CO2-Faktor hinterlegt sein. Nur dann kann die Spalte "CO2-Faktor (in kg)" automatisch mit einem CO2-Faktor vorbelegt werden, andernfalls muss der CO2-Faktor in Kilogramm pro Mengeneinheit des Materialartikels durch den Benutzer manuell in die Tabelle eingetragen werden und wird dann bei der Berechnung entsprechend berücksichtigt.

Wichtig:

Das gilt auch für Produktionsstücklisten, die als Material in einer anderen Produktionsstückliste enthalten sind.

Ist in der Spalte "CO2-Faktor (in kg)" kein CO2-Faktor hinterlegt, so wird diese Materialposition bei der Ermittlung des CO2-Faktors für den Produktionsauftrag und die Produktionsstückliste nicht berücksichtigt.

Voraussetzungen für die Ermittlung von CO2-Faktoren bei Arbeitsgängen

Damit bei den einzelnen Arbeitsgängen in einem Produktionsauftrag automatisch bei der Berechnung ein CO2-Faktor berücksichtigt werden kann, muss für die dem Arbeitsgang zugeordneten Kapazitätsstelle ein CO2-Faktor in der Spalte "CO2-Faktor (in kg/h)" in dem Dialogfenster "Kapazitätsstellen" hinterlegt sein. Nur dann kann die Spalte "CO2-Faktor (in kg)" automatisch mit einem CO2-Faktor vorbelegt werden, andernfalls muss der CO2-Faktor in Kilogramm pro Stunde durch den Benutzer manuell in die Tabelle eingetragen werden und wird dann bei der Berechnung entsprechend berücksichtigt.

Wichtig:

Auch für externe Arbeitsgänge wird der CO2-Faktor der Kapazitätsstelle vorbelegt, er kann aber natürlich manuell durch den CO2-Faktor der Einlagerung überschrieben werden. Für eine bessere Übersicht wird daher ein Arbeitsgang nur als "Extern" gekennzeichnet, wenn auch der Produktionsauftrag als "Externe Dienstleistung" gekennzeichnet ist.

Ist in der Spalte "CO2-Faktor (in kg)" kein CO2-Faktor hinterlegt, so wird dieser Arbeitsgang bei der Ermittlung des CO2-Faktors für den Produktionsauftrag und die Produktionsstückliste nicht berücksichtigt.

Ermittlung der Soll- und Ist-Werte bei Materialpositionen

Für die Ermittlung der Sollwerte bei den Materialpositionen wird die angegebene aktuell produzierte Menge und die angegebene Ausschussmenge herangezogen und daraus der Materialverbrauch gemäß der Definition in den Materialpositionen des Produktionsauftrags ermittelt. Die Ist-Werte der Materialpositionen werden initial automatisch mit den Sollwerten vorbelegt, können aber natürlich durch den Benutzer mit den tatsächlichen Ist-Werten überschrieben werden.

Wichtig:

Bei der Vorbelegung der Ist-Werte werden aktuell die Ist-Materialbuchungen in der Produktion nicht berücksichtigt.

Ermittlung der Soll- und Ist-Zeiten bei Arbeitsgängen

Für die Ermittlung der Sollzeiten bei den Arbeitsgängen wird die angegebene aktuell produzierte Menge und die angegebene Ausschussmenge herangezogen und daraus die benötigen Zeiten gemäß der Definition in den Arbeitsgangpositionen des Produktionsauftrags ermittelt. Die Ist-Zeiten der Arbeitsgänge werden initial automatisch mit den Sollzeiten vorbelegt, können aber natürlich durch den Benutzer mit den tatsächlichen Ist-Zeiten überschrieben werden.

Wichtig:

Bei der Vorbelegung der Ist-Zeiten werden die Ist-Zeitbuchungen in der Produktion nicht berücksichtigt, da diese ggf. erst während oder nach der Einlagerung stattfinden (je nach Konfiguration).

Berechnung des CO2-Faktors in Kilogramm bei der Einlagerung von einer Produktionsstückliste

Bei der Einlagerung einer Produktionsstückliste kann der CO2-Faktor des produzierten Artikels berechnet werden, indem die CO2-Faktoren der Material- und Arbeitsgangpositionen mit der angegebenen verbrauchten Menge und Zeit multipliziert und am Ende durch die aktuell produzierte Menge geteilt werden. Die tatsächlich verbrauchte Materialmenge kann dabei für jede Materialposition in der Tabelle "Material" über die Spalte "Ist (Mg.)" angegeben werden, während die tatsächlich benötigte Zeit in der Tabelle "Arbeitsgang" über die Spalte "Ist (Std)" angegeben werden kann. Dadurch kann sowohl ein höherer Verbrauch von Material und Zeit (Schrottanteil oder Ausschuss), als auch niedrigerer Verbrauch von Material und Zeit bei der Produktion im CO2-Faktor berücksichtigt werden.

Daraus ergibt sich die folgende Formel:

( (Summe aus (CO2-Faktor (in kg) pro Artikelmengeneinheit* Ist (Mg.)) für jede Materialposition) + ( Summe aus (CO2-Faktor (in kg)* Ist (Std.)) für jede Arbeitsgangposition)) / (aktuell produzierte Menge des Artikels)

Die Materialmenge und die benötigte Zeit in den Spalten "Ist (Mg.)" und "Ist (Std.)" wird immer mit aus aktuell produzierter Menge und Ausschussmenge ermittelten Sollmenge und Sollzeit aus den Spalten "Soll (Mg.)" und "Soll (Std.)" vorbelegt, der "CO2-Faktor (in kg)" wird bei den Materialien mit dem aktuellen CO2-Fakor aus der Artikelverwaltung und bei Arbeitsgängen mit dem CO2-Faktor aus der hinterlegten Kapazitätsstelle vorbelegt, kann aber genau wie die Ist-Mengen und Ist-Zeiten bei Bedarf editiert werden.

Beispiel ohne Ausschuss

Durch die produzierte Menge wird der Verbrauch des Materials und die benötigte Zeit in den Arbeitsgängen ermittelt und damit die "Ist (Mg.)" und "Ist (Std.)" vorbelegt.

Berechnung:

((( 10 g * 0,5 kg) + (250 g + 1,5 kg) + (5 Stk. * 2 kg)) + ((0,5 Std. * 2,5 kg) + ( 1 Std. * 1,5 kg)))/ 10 Stk.

= (( 5 + 375 + 10) + (1,25 +1,5))/ 10 .

= 392,75/10

= 39,275

Beispiel mit Ausschuss

Durch die Angabe des Ausschusses erhöht sich der Verbrauch des Materials und die benötigte Zeit in den Arbeitsgängen. Es werden daher die "Ist (Mg.)" und "Ist (Std.)" durch die Angabe des Ausschusses erhöht und mit höheren Werten vorbelegt.

Berechnung:

((( 15 g * 0,5 kg) + (375 g + 1,5 kg) + (7,5 Stk. * 2 kg)) + ((0,75 Std. * 2,5 kg) + ( 1,5 Std. * 1,5 kg)))/ 10 Stk.

= (( 7,5 + 562,5 + 10) + (1,875 +2,25))/ 10

= 584,125/10

= 58,6375

CO2-Faktor in Kilogramm bei der Einlagerung von einer Produktionsstückliste berechnen lassen

Bei der Einlagerung einer Produktionsstückliste kann der CO2-Faktor des produzierten Artikels für die produzierte Menge des Artikels berechnet werden. Dabei kann die tatsächlich verbrauchte Menge an Material und Zeit angegeben werden, um auf dieser Basis den aktuellen CO2-Faktor für diese Einlagerung zu ermitteln.

  1. Klicken Sie auf "Einlagern" oder "Aktion"" "Einlagern" im Status "In Produktion" oder "Qualitätssicherung" und es öffnet sich das Dialogfenster "Produktion - Einlagern".

Hinweis:

Sie können in der Systemkonfiguration einstellen in welchem Status die Einlagerung erfolgt.

  1. Geben Sie auf dem Reiter "Menge" unter "Menge (Gutst.)" ""Aktuell produziert" die aktuell produzierte Menge ein.

  2. Geben Sie auf dem Reiter "Menge" unter "Ausschuss"" "Aktuell produziert" die aktuelle Ausschussmenge ein, falls Ausschuss produziert wurde.

  3. Wechseln Sie auf den Reiter "Emissionswerte". Die Spalten "Soll (Mg.)" und "Ist (Mg.)" in der Tabelle "Material" und die Spalten "Soll (Std)" und "Ist (Std)" werden automatisch anhand Summe aus der aktuell produzierten Menge an Gutstücken und Ausschuss berechnet.

  4. Tragen Sie in der Tabelle "Material" in der Spalte "Ist (Mg.)" die für die Produktion der eingetragenen Menge an Gutstücken und Ausschuss verbrauchte Menge an Material ein.

  1. Prüfen und editieren Sie in der Tabelle "Material" bei Bedarf den CO2-Faktor des Materialartikels, indem Sie den Wert in der Spalte "CO2-Faktor (in kg)" ändern.

Hinweis:

Es wird für jeden Materialartikel automatisch der aktuelle CO2-Faktor in Kilogramm aus dem Eingabefeld "CO2-Faktor (in kg)" in der Artikelverwaltung vom Reiter "Emissionswerte" vorbelegt.

  1. Tragen Sie in der Tabelle "Arbeitsgang" in der Spalte "Ist (Std.)" die tatsächlich die für die Produktion der eingetragenen Menge an Gutstücken und Ausschuss benötigte Zeit mit den einzelnen Arbeitsgängen ein.

  1. Prüfen und editieren Sie in der Tabelle "Arbeitgang" bei Bedarf den CO2-Faktor für diesen Arbeitsgang, indem Sie den Wert in der Spalte "CO2-Faktor (in kg)" ändern.

Hinweis:

Es wird für jeden Arbeitsgang automatisch der aktuelle CO2-Faktor in Kilogramm pro Stunde aus der ihm zugeordneten Kapazitätsstelle vorbelegt, welcher in dem Dialogfenster "Kapazitätsstellen erfassen und bearbeiten" und der Spalte "CO2-Faktor (in kg/h)" für jede Kapazitätsstelle hinterlegt wird.

  1. Klicken Sie auf "Berechnen" um den aktuellen CO2-Faktor für die produzierte Menge an Artikeln zu ermitteln und in das Eingabefeld "Neuer CO2-Faktor (in kg/Mengeneinheit des Artikels)" eintragen zu lassen.

Hinweis:

Sie können auch manuell einen CO2-Faktorin das Eingabefeld "Neuer CO2-Faktor (in kg/ Mengeneinheit des Artikels)" eintragen, wenn Sie keine Berechnung des CO2-Faktors auf der Grundlage der verbrauchten Materialien und benötigten Zeit wünschen.

  1. Klicken Sie auf "OK" um die Einlagerung durchzuführen und den aktuellen CO2-Faktor des Artikels in die Artikelverwaltung zurückzuschreiben, sowie einen neuen durchschnittlichen CO2-Faktor berechnen zu lassen.

Bitte beachten Sie:

Wird die Einlagerung abgebrochen oder über den Applikationsserver ausgeführt, so wird der bei der Einlagerung berechnete CO2-Faktor nicht in die Artikelverwaltung zurückgeschrieben und damit auch der durchschnittliche CO2-Faktor nicht aktualisiert.

Information:

Geben Sie bei der Einlagerung keinen CO2-Faktor an und bei dem zu produzierenden Artikel ist in der Artikelverwaltung bereits ein CO2-Faktor hinterlegt, so erhalten Sie beim Einlagern eine entsprechende Warnung:

Automatische Berechnung der Emissionswerte beim Einlagern in der Produktion

Durch die Aktivierung der Einstellung "CO2-Faktoren beim Einlagern in der Produktion automatisch berechnen" auf dem Reiter "Emissionswerte" in der Systemkonfiguration kann der CO2-Faktor automatisch bei der Einlagerung von einem Produktionsauftrag berechnet werden und muss nicht explizit durch die Ausführung von "Berechnen" auf dem Reiter "Emissionswerte" ausgeführt werden.

Für die automatische Berechnung gelten dabei dieselben Voraussetzungen und Bedingungen, wie für die manuelle Berechnung d.h. die Materialmenge und die benötigte Zeit wird mit der aus aktuell produzierter Menge und Ausschussmenge ermittelten Sollmenge und Sollzeit, sowie der CO2-Faktor aus der Artikelverwaltung oder Kapazitätsstelle vorbelegt. Natürlich können die Ist-Werte und CO2-Faktoren weiterhin auf dem Reiter "Emissionswerte" verändert werden, jedoch wird der CO2-Faktor automatisch beim Verlassen der geänderten Spalte neu berechnet und es muss nicht extra auf "Berechnen" geklickt werden.

Pflichtangabe von einem CO2-Faktor bei der Einlagerung in der Produktion

Normalerweise ist das Hinterlegen von einem CO2-Faktor optional, so dass auch Produktionsstücklisten ohne einen berechneten oder hinterlegten CO2-Faktor eingelagert werden können.

Soll bei jeder Einlagerung in der Produktion oder Einkaufsverwaltung zwingend ein CO2-Faktor hinterlegt werden, können Sie die Angabe von einem CO2-Faktor durch die Aktivierung von der Option "Beim Einlagern in Einkaufsverwaltung und Produktion ist die Angabe von CO2-Faktoren Pflicht." auf dem Reiter "Emissionswerte" zur Pflicht machen. Nach der Aktivierung dieser Option ist es nicht mehr möglich eine Produktionsstückliste in der Produktion oder einen Artikel in der Einkaufsverwaltung ohne die Angabe von einem CO2-Faktor einzulagern. Ist in der Produktion kein CO2-Faktor durch die automatische Berechnung, manuelle Berechnung oder Eingabe hinterlegt, so wird die Einlagerung abgebrochen und es erfolgt keine Einlagerung, genau wie in der Einkaufsverwaltung die Einlagerung abgebrochen wird, wenn kein CO2-Faktor vorbelegt oder manuell eingetragen wurde.

Ist die Option "Beim Einlagern in Einkaufsverwaltung und Produktion ist die Angabe von CO2-Faktoren Pflicht." auf dem Reiter "Emissionswerte" nicht aktiv, so ist die Angabe von einem CO2-Faktor bei der Einlagerung in Produktion und Einkaufsverwaltung optional und die Einlagerung kann auch ohne einen CO2-Faktor erfolgen.

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