In eEvolution® gibt es die Möglichkeit, ggf. in Abhängigkeit vom Lagerbestand, automatische Bestellvorschläge (BV) für die Einkaufsverwaltung oder Produktionsvorschläge (PV) für die Produktion auszulösen. Diese Bestell- und Produktionsvorschläge werden von den Modulen eEvolution Artikel, eEvolution® Auftrag und eEvolution® Produktion erzeugt.
Hier werden die unterschiedlichen Optionen und Einstellungen, die Erzeugung von Bestell- und Produktionvorschlägen beeinflussen, zusammenfassend erklärt.
Für einen Artikel werden normalerweise Bestellvorschläge(BV) in der Einkaufsverwaltung erstellt. Wird er im Modul eEvolution® Produktion als Stücklistenkopf genutzt, werden aber stattdessen Produktionsvorschläge (PV) in der Produktion erzeugt. Die Berechnung der benötigten Menge ist in beiden Fällen identisch.
Grundsätzlich werden nur Artikel bei der Erzeugung von automatischen Bestell- oder Produktionsvorschlägen berücksichtigt, für die auf dem Reiter Einstellungen im Modul eEvolution® Artikel die Option Automatisches Bestellwesen bzw. Automatisches Produktionsvorschlagswesengesetzt haben.
Hinweis:
Handelt es sich um den Kopf einer Produktionsstückliste wird automatisch aus der Option Automatisches Bestellwesen die Option Automatisches Produktionsvorschlagswesen.
Es gibt zwei Arten von Bestell- und Produktionsvorschlägen:
Bei auftragsbezogenenBV/PV wird genau die benötigte (Bestell-)Menge aus dem Auftrag oder der Produktion bestellt bzw. produziert. Der aktuelle Bestand spielt keine Rolle. Dazu muss für den Artikel auf dem Reiter Einstellungen zusätzlich zum automatischen Bestell-/Produktionsvorschlagswesen die Option auftragsbezogenesBestellwesen gesetzt sein. Diese Option ist auch in den Positionen der Auftragsverwaltung in der Spalte "Auf." zu sehen und kann dort noch einmal ggf. für den vorliegenden Fall angepasst werden.
Achtung:
Im Modul eEvolution® Einkauf sind alle Bestellvorschläge, die der Auftrag erzeugt, mit dem Typ 'A' gekennzeichnet, unabhängig davon, ob sie auftragsbezogen oder dispositiv waren. Die Unterscheidung ist aber in der Detailmaske Auftragsinformation sichtbar.
Im Modul eEvolution® Produktion gibt es ein Flag Nettobedarf bei auftragsbezogenem Material. Ist es gesetzt, wird in der Produktion auch für auftragsbezogene BV/PV der aktuelle Bestand kontrolliert und die benötigte Menge ggf. verringert.
Für alle dispositive BV/PV aus der Auftragsverwaltung oder der Produktion, sowie aus den Lagerbestellungen in dem Modul Artikel wird die benötigte Menge wie folgt berechnet:
Menge = Max(Bestellmenge - freier Bestand + Mindestbestand, Mindestbestellmenge)
Der freie Bestand ist dabei:
freier Bestand = physikalischer Bestand + zu erwartende Eingänge bis zum Termin - zu erwartende Abgänge insgesamt
Abgänge nach dem Termin, die durch Zugänge nach dem Termin kompensiert werden, bleiben unberücksichtigt.
Eine Reihe von unterschiedlichen Flags und Einstellungen beeinflussen diese Berechnung:
Achtung:
Der Bestandsverlauf zeigt immer den physikalischen Bestand der Lagergruppe, unabhängig von der gesetzten Art der Bedarfsermittlung.
Systemflag
BVGenArt
Wichtig für Auftrag und Produktion. Es legt fest, aus welchem Zeitraum
Zugänge in die Berechnung einfließen:
0 -> alle BV/PV werden berücksichtigt
1 -> nur BV/PV, die einen Liefertermin vor dem Lieferdatum aus dem Auftrag haben, zählen
2 -> BV/PV, die einen Liefertermin vor dem Lieferdatum + Wiederbeschaffungszeit (intern + extern) haben, zählen
3 -> wie 0
Systemflag
BVGenRes
Wichtig für Auftrag und Produktion. Es legt den zu berücksichtigenden reservierten Bestand fest:
0 -> der gesamte reservierte Bestand zählt.
1 -> der reservierte Bestand bei dem der Liefertermin vor dem Termin der gerade bearbeiteten Auftragsposition liegt, wird berücksichtigt.
2 -> der reservierte Bestand bei dem der Liefertermin vor dem Termin + Wiederbeschaffungszeit der gerade bearbeiteten Auftragsposition liegt, wird berücksichtigt.
3 -> der reservierte Bestand wird ignoriert.
Bei BV/PV aus dem Artikelmodul werden immer alle Zu- und Abgänge berücksichtigt, unabhängig von ihren Terminen.
Beispiel:
Der Artikel X hat einen physischen Bestand von 0 Stück und einen reservierten Bestand von 0 Stück. Das automatische Bestellwesen ist für den Artikel aktiv, so dass er automatisch dispositiv bestellt wird.
- In der Einkaufsverwaltung existiert für den Artikel X ein Bestellvorschlag (dispositiv oder manuell) mit der Menge 20 Stück und dem Liefertermin 31.12.2018.
- In der Auftragsverwaltung wird der Artikel X mit der Menge 10 Stück eingefügt und als Liefertermin der 30.10.2018 eingetragen, danach werden die Lagerreservierungen und Bestellvorschläge ausgelost.
Da die Menge von 20 Stück erst zum 31.12.2018 geliefert wird, wird ein neuer dispositiver Bestellvorschlag über die Menge 10 Stück zum 30.10.2018 erzeugt.